Rothaus Tälercup 2016 – Hausach
Gestern war es wieder soweit. Mit dem Cross Country Rennen in Hausach startete der Rothaus Tälercup 2016. Der Klassiker in Hausach war wie bereits in den vergangenen Jahre das erste von insgesamt sieben Rennen in der Tälercup-Serie. Schon während meiner Profikarriere habe ich dieses Rennen mehrfach gewonnen und bin schon damals immer gerne hier hingekommen. Der SC Hausach um Alfred Klausmann macht hier Jahr für Jahr einen klasse Job. Auch die Jugendarbeit des SC Hausach ist aus meiner Sicht mit das Beste, was Deutschland im Mountainbikesport zu bieten hat.
UCI Weltcup zur Motivation
Der Blick auf den Wetterbericht verhieß schon die ganze letzte Woche nichts Gutes für das Rennen am Sonntag. Am Tag selbst war es dann zwar kalt, aber morgens schien die Sonne und erst als unser Rennen vorbei war, setzte der Regen so richtig ein. Ich hatte mir am Morgen noch das Herren UCI Cross Country Weltcup Rennen in Cairns (Australien) auf Redbull.tv angeschaut, um mich für das Rennen am Nachmittag einzustimmen. Dabei ist mir mal wieder bewusst geworden, wie sehr sich diese Mountainbikedisziplin in den letzten Jahren weiterentwickelt hat. Nicht zuletzt durch den Einsatz von 29 Zoll Hardtails oder in jüngster Zeit auch 27,5 oder 29 Zoll Fullys wurde es möglich, immer waghalsigere Parcours zu bauen und auch zu fahren. Man muss bedenken, dass zu meiner Weltcup Zeit andere Laufradgrößen außer 26 Zoll noch gar nicht erlaubt waren.
Motiviert von Nino Schurters Sieg und Julien Absalons fulminanter Aufholjagd machte ich mich dann auf den Weg nach Hausach. Im Gepäck hatte ich wie bereits in der Woche zuvor mein 27,5 Zoll racextract Alu Hydrox Mountainbike.
Der Kurs in Hausach
Nach der Startnummernausgabe hatte ich dann auch Gelegenheit, in Ruhe ein bisschen die Strecke anzutesten und mir wurde gleich bewusst, dass ich hier mit einem 29 Zoll Mountainbike definitv besser unterwegs gewesen wäre. Der Kurs war extrem anspruchsvoll und durch den Regen der vergangenen Tage war die Erde aufgeweicht. Durch das niedrige Tretlager des 27,5 Zoll gegenüber einem 29 Zoll Mountainbike bin ich immer wieder an den künstlichen Hindernissen mit dem großen Kettenblatt hängengeblieben. Mit einem 29 Zoll Mountainbike wäre ich mit Sicherheit problemloser über diese Hindernisse gekommen. Dies gilt übrigens nur für Hardtails: Das Tretlager beim 27,5 Zoll Fully ist immer höher als beim Hardtail.
Das Rennen
Doch nun zum Rennen: Gleich nach dem Start konnte der Hausacher André Moser in Führung gehen. Ich konnte den 2. Platz für kurze Zeit halten, verlor diesen aber dann an den späteren Gewinner des Rennens Sascha Nething. Ich war total am Anschlag und bekam mal wieder die Spritzigkeit der jungen Athleten zu spüren, bei der ich einfach nicht mehr mithalten kann. Bergauf lief es dann dennoch ganz gut und ich konnte die Lücke zu den beiden Führenden bis zur ersten langen Abfahrt wieder schließen. Bergab verlor ich aber dann viel Zeit, insbesondere in Runde 1. In die zweite Runde startete ich mit rund 30 Sekunden Rückstand auf Platz 1, und konnte diesen Rückstand bis zum Beginn der dritten Runde halten. Ich war in der komfortablen Lage, dass der Abstand zwischen dem viertplatzierten und mir ebenfalls locker eine halbe Minute war und mir der Platz 3 somit recht früh sicher war. Ganz nach vorne zu fahren, dafür fehlte mir an diesem Tag einfach der Punch. Trotzdem bin ich zu diesem Zeitpunkt der Saison mit diesem Ergebnis sehr zufrieden, zumal ich in Kürze endlich mit unserem nagelneuen highend 27,5 Zoll racextract Carbon Fully antreten werden. Außerdem war Hausach eine klasse Vorbereitung auf das Bike Festival in Riva del Garda am kommenden Wochenende. Hier werde ich am Samstag beim Rocky Mountain Bike Marathon starten. Und bis dahin heißt es noch ein bisschen Techniktraining machen 🙂
Bei den Lizenz-Damen war unsere Fahrerin Jessica Benz am Start und konnte das Rennen mit einem vierten Platz beenden.
2 Sonnenbrillen und ein Glas Honig
Bei der Siegerehrung gab es dann noch ein paar nette Worte von Alfred Klausmann, ein Glas selbstgemachten Honig und eine Adidas Evileye Pro Sonnenbrille als Preis. Außerdem hatte ich das Glück, bei der Tombola an der Startnummernausgabe nochmal eine Adidas Raylor Sonnenbrille zu gewinnen, die ich dann auch gleich an meine Wasserträgerin abgeben durfte.
Ich freue mich schon jetzt, wenn es irgendwann endlich mal schöneres Wetter bei einem Rennen hat. Auch das Training macht bei dieser Kälte gerade nicht ganz so viel Spaß. Für nächste Woche in Riva sind immerhin 18 Grad vorhergesagt, was eine Verdopplung der momentanen Temperaturen bedeutet. Bis dahin heißt es noch ein bisschen frieren.