Heute stand beim Rothaus Tälercup das Cross Country Rennen in Obermünstertal auf dem Programm. Wie bereits letzte Woche in Wittnau hatte ich mich erst relativ kurzfristig zur Teilnahme bei dem Rennen entschlossen. Glücklicherweise konnte ich es noch aus dem Auto organisieren, dass ich nachgemeldet wurde. In Obermünstertal angekommen freute ich mich zu allererst mal darüber, dass die Strecke nicht so matschig war wie bei den Rennen, die ich zuletzt gefahren war.
Alles muss seine Richtigkeit haben
Während dem Einfahren wurde ich auf einmal ausgerufen, dass ich bitte zur Rennleitung kommen sollte. Dort wollte der Rennkommissar, dass ich aufgrund meines Geburtsjahres nicht in der Herren- sondern in der Seniorengruppe starte. Ich bat ihn, mich aufgrund meiner Leistungen in der Herrenklasse starten zu lassen, aber er wollte meine Argumente nicht gelten lassen und verwies auf die Regeln, die nun mal besagen würden, dass man mit Jahrgang 1977 in den Senioren startet. Ich begreife zwar nicht, warum man nicht in einer besseren Klasse starten dürfen sollte, aber der Herr Kommissar verwies auf die Straßenverkehrsordnung, da wäre das ja auch so dass es keine Ausnahmen gibt (?!?!?!).
Also startete ich in den Senioren. Insgesamt waren 3 Runden zu fahren. Die erste Runde fuhr ich gleich einen ordentlichen Vorsprung heraus, musste aber ständig Fahrer aus der Herrenklasse überholen, die 2 Minuten vor den Senioren gestartet waren. Kurz nach dem Start der 2. Runde überholte ich gerade vor einer Kurve einen anderen Fahrer. In der Kurve stand eine Holztheke, um deren Ecke das Streckenabsperrband gewickelt war. Ich blieb an der Kante hängen und stürzte. Dabei holte ich mir eine starke Prellung über dem rechten Beckenknochen und mein Trikot am rechten Arm riss aus.
Erster Platz trotz Sturz
Trotz der Schmerzen konnte ich das Rennen weiterfahren und auch gewinnen. Im Ziel ging ich dann wieder zu dem Rennkommissar, der ja vor dem Rennen so bedacht darauf war, dass auch alles ganz korrekt abläuft und wies ihn darauf hin, dass es wohl ein Sicherheitsrisiko auf der Strecke gibt. Allerdings schien ihn das nicht so sehr zu interessieren, als ob man eventuell als 39-Jähriger noch in der Herrenklasse fahren will.
Ich finde es sehr schade, dass die Regeln, die sich um die Sicherheit der Fahrer drehen, solchen Herren anscheinend nicht so wichtig sind wie irgendwelche Altersgrenzen. Denn soweit ich weiß, müssen Rennkommissare die Strecke begehen und auf solche Risiken prüfen. Das weiß ich noch zur genüge aus meinen Zeiten, wo ich in Offenburg den Weltcup und verschiedene andere Mountainbikerennen organisiert habe. Dort hatte es immer oberste Priorität, dass die Sicherheit der Teilnehmer gewährleistet war. Und wenn ein guter Fahrer vorne mitfahren wollte, dann durfte er das auch, weil das Risiko von Stürzen beim Überholen natürlich sehr hoch ist, wenn man von hinten vorfahren muss. Aber Regeln sind Regeln und wenn der Herr Kommissar das so will dann bekommt er das auch. Aber dann soll er halt überall so pingelig sein. Ein Lizenzfahrer, der seine Lizenz nicht dabei hatte, durfte dennoch bei den Lizenzfahrern starten. Steht das auch so in den Regeln? Aber das macht man halt so, weil alles andere Quatsch wäre.
Alter ist für Kommissar wichtiger als Sicherheit
Den Veranstaltern des Rennens in Obermünstertal mache ich hier keinen Vorwurf. Mit Armin Pfefferle vom TuS Obermünstertal hatte ich nach dem Rennen ein sehr nettes Gespräch. Ich weiß genau, mit wieviel Aufwand so eine Veranstaltung verbunden ist. Sicherheitsrisiken zu erkennen, ist der „Job“ der Rennkommissare. Dafür sind die ja auch da. Schade ist, nur wenn man da eben mit Leuten zu tun hat, die sich aufführen, wenn es um Nichtigkeiten geht und deren Arbeit dann aufhört, wenn die Gesundheit der Teilnehmer auf dem Spiel steht. Denn aus meiner Sicht machen genau solche Typen diese Veranstaltungen kaputt. Schade. Denn ansonsten war das Rennen eine tolle Sache!!!!